Das Default Mode Network (DMN) – Wie die Atemtherapie nach Ilse Middendorf chronische Erkrankungen wie Long Covid, ME/CFS und PostVac positiv beeinflussen kann
Viele Menschen mit Long Covid, ME/CFS oder dem PostVac-Syndrom berichten von einem Gefühl des inneren Daueralarms. Der Körper steht ständig „unter Strom“, selbst in Ruhe.
Symptome wie Erschöpfung, Reizempfindlichkeit, Konzentrationsstörungen oder Schlaflosigkeit gehören zum Alltag.
Was viele nicht wissen: Dieses Gefühl der Überforderung hat auch eine neurologische Grundlage – in unserem Gehirn und Nervensystem. Eine zentrale Rolle spielt dabei das sogenannte Default
Mode Network. Und genau hier kann Atemtherapie, besonders nach der Methode von Ilse Middendorf, auf sanfte, aber tiefgreifende Weise ansetzen.
Was ist das Default Mode Network (DMN)?
Das Default Mode Network (auf Deutsch: Ruhezustandsnetzwerk) ist ein Netzwerk im Gehirn, das aktiv ist, wenn wir nicht bewusst auf eine Aufgabe fokussiert sind – also zum Beispiel beim Tagträumen, Grübeln oder inneren Nachdenken. Es ist beteiligt an:
- Selbstreflexion und innerem Dialog
- Erinnerungen und Zukunftsplanung
- emotionalen Bewertungen
Das DMN ist grundsätzlich nichts Schlechtes – im Gegenteil, es gehört zu einem gesunden Gehirn. Problematisch wird es, wenn es überaktiv ist – etwa bei Menschen mit chronischer
Erschöpfung, Ängsten oder Schlafstörungen. Dann läuft das Gehirn im Hintergrund ständig weiter – wie ein Motor, der nie abgeschaltet wird.
DMN und chronische Erkrankungen: Wenn das Gehirn nicht zur Ruhe kommt
Bei Erkrankungen wie ME/CFS, Long Covid oder PostVac zeigen Untersuchungen, dass das Default Mode Network häufig nicht richtig „herunterfährt“, selbst in Ruhephasen. In der Folge:
- Gedanken kreisen unaufhörlich („Brain Fog“, Grübeln, Reizüberflutung)
- der Körper bleibt in einem Stresszustand gefangen
- Regeneration und Heilung werden erschwert
Das Default Mode Network ist also ein faszinierender Teil unseres Gehirns, der aktiv wird wenn wir uns entspannen oder schlafen – aber bei chronischen Erkrankungen kann es uns in einem Zustand der Dauererschöpfung halten. Ein dauerhaft aktives DMN verhindert also genau das, was Betroffene am dringendsten brauchen: tiefe Erholung.
Die Rolle der Atemtherapie: Sanfte Aktivierung des Gegenspielers
Das Gegenstück zum DMN ist das sogenannte Positive Task Network (PTN). Dieses Netzwerk wird aktiv, wenn wir im Hier und Jetzt präsent sind – zum Beispiel beim achtsamen Spüren, kreativem Tun oder ruhiger Bewegung.
Die Atemtherapie nach Ilse Middendorf setzt genau hier an. Ihr Grundprinzip: Der Atem darf kommen und gehen, wie er will – wir beobachten ihn nur. Klingt simpel? Ist es auch – und gerade deshalb so wirksam:
- Der Parasympathikus wird aktiviert: Das ist der Teil des Nervensystems, der für Erholung und Heilung zuständig ist.
- Das PTN wird gestärkt: Durch das achtsame Spüren des Atems kommen wir aus dem Kopf zurück in den Körper – das DMN wird dadurch leiser.
- Der Körper darf loslassen: Ohne Druck, ohne Leistung, ohne Kontrolle.
Heilung beginnt mit dem Zulassen der Atembewegung
Die Atemtherapie nach Ilse Middendorf bietet einen Weg, um den Atem das Gleichgewicht wiederherstellen zu lassen: durch bewusste Wahrnehmung, durch Empfindung, Präsenz, Sammlung, ohne Druck, ohne Ziel.
Die Atemtherapie nach Ilse Middendorf überfordert nicht, sondern lädt zur feinen Selbstwahrnehmung ein. Und genau das ist es, was ein überaktives Nervensystem braucht: eine Möglichkeit, sich wieder sicher zu fühlen.
Meine persönliche Erfahrung
Ich selbst leide an ME/CFS. Dass ich noch atme, war in den schwersten Phasen für mich ein Beweis und Zuspruch, dass ich noch lebe. Ich wusste auch, dass der Atem mich lebendig hält. Ich begann intensiv zu recherchieren, befasste mich mit Buteyko-Atmung, WIM-Hof, entdeckte die Videos von Dr. Simon (30"Training), die Theorien und Methoden von Dr Weiss in Hamburg, und beschäftigte mich mit verschiedene spirituellen Techniken zur Regulation von Körper, Geist und Seele. Ich wollte gesund werden!
Erst als ich mich wieder mit der Atemtherapie nach Ilse Middendorf auseinanderzusetzen begann, verstand ich das Wesentlichste: Nicht üben, nicht wollen, keine Techniken, sondern Wahrnehmen,
Empfinden und Zulassen sind die Schlüssel zur Genesung. Es war zugleich Tiefpunkt wie Wendepunkt meiner Erkrankung.
Mein Angebot
Inzwischen habe ich die Ausbildung zur Atemtherapeutin nach Ilse Middendorf begonnen. In Kombination mit Mentalart, einem Ansatz, der Atemarbeit, mentale Techniken und kreative Methoden verbindet, entwickelte ich meinen ganz eigenen Ansatz zur Unterstützung von Menschen mit chronischen Erkrankungen, in der Rehabilitation oder mit schweren Belastungsstörungen und Traumata.
Wenn du dich angesprochen fühlst, neugierig bist und mehr über den Erfahrbaren Atem und die zugelassene Atembewegung erfahren möchtest, melde dich gerne bei mir.
17.5.2025 Valentina Zürcher